Bundesweites Lesegütesiegel

Wer nicht ausreichend lesen kann, erfährt im täglichen Leben große Einschränkungen.

Das Lesegütesiegel ist eine Möglichkeit für Schulen, ihr besonderes Engagement im Bereich der Leseförderung sichtbar zu machen. Es wird ab dem Schuljahr 2024/25 an Schulen – in einem ersten Schritt Volksschulen – verliehen, die durch innovative Maßnahmen die Lesekompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler fördern und Lesekultur als gesamtschulische Aufgabe etablieren.

Wer kann sich bewerben?

Alle Volksschulen, die nach den österreichischen Lehrplänen unterrichten, können sich im aktuellen Einreichzeitraum (1. Oktober bis 23. Dezember 2024) über die Plattform www.lesen-superkraft.at bewerben. Damit sind Schulen aller Größen (von Kleinstschulen bis zu sehr großen Schulen), Schulen mit unterschiedlichen sozialen und demografischen Standortbedingungen oder Schulen, die bereits ein regionales Lesegütesiegel haben (diese behalten ihre Gültigkeit), gemeint. Wichtig ist nur, dass die Schule die richtigen Förderschwerpunkte setzt.

Die fünf Schwerpunkte

Das Lesegütesiegel unterstützt Schulen dabei, ihre Stärken im Bereich Lesen anhand von fünf Schwerpunkten zu erkennen und sichtbar zu machen. Die fünf inhaltlichen Schwerpunkte beschreiben die vielfältigen Themen- und Aufgabenbereiche einer wirksamen Leseförderung.

Der Schwerpunkt schulische Lesekultur zielt darauf ab, dass Leseförderung nicht nur an einzelnen Lehrkräften am Anfang des Leseunterrichts hängt, sondern alle Pädagoginnen und Pädagogen am Standort beteiligt sind. Sie sollen gemeinsam eine Vision und Zielsetzung entwickeln und diese in lebendigem Austausch mit allen am Leseprozess Beteiligten (Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte) kultivieren und weiterentwickeln. Lesen ist nicht nur Inhalt oder Thema des Unterrichts, sondern einer förderlichen Schulkultur. Diese kann vor allem durch konkrete Maßnahmen der Zusammenarbeit, schwerpunktmäßge pädagogische Konferenzen zu Lesethemen sowie Teilnahme an spezifischen Weiterbildungen oder Fortbildungsangeboten erreicht werden. Eine aktuelle Übersicht der Fortbildungsangebote finden Sie unter Professionalisierung und Fortbildungen.

Der Schwerpunkt Leseräume beschreibt reale Gegebenheiten, mit denen Lesen im gesamten Schulgebäude sichtbar wird. Damit sollen attraktive Leseräume für Schülerinnen und Schüler zugänglich sein sowie jährlich aktuelle Medien zur Verfügung stehen. Das Portal Schulbibliotheken Österreich – PSÖ unterstützt Schulbibliotheken aller Schultypen bei sämtlichen bibliotheksrelevanten Fragen und bietet laufend didaktische Materialien und aktuelle Nachrichten. Der Österreichische BUCHKLUB ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Lesepädagogik, deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur, Künstlerinnen und Künstlern sowie Verlagen und damit auch eine wichtige Anlaufstelle für aktuelle Medien.

Der diagnosebasierten Leseförderung kommt ein besonders hoher Stellenwert zu, da sie in einem durchgängigen Gesamtkonzept die Passung von Diagnostik und Förderung für alle Leseniveaus und auf allen Schulstufen sicherstellt. Deshalb wird in diesem Schwerpunkt auf Folgendes besonders Wert gelegt:

Im Schwerpunkt Leseanimation sollen medial vielfältige und zielgruppengerechte Angebote für alle Schülerinnen und Schüler gesetzt werden. Die Lesekompetenz wird schließlich mitunter dadurch gefördert, dass Schülerinnen und Schüler eine positive Lesehaltung entwickeln. Insofern greifen Maßnahmen der Leseanimation sowohl die individuellen Bedürfnisse auf, bedenken allerdings auch die Einbindung im sozialen Gefüge. Welche exemplarischen Strategien Sie hierfür einsetzen können, erfahren Sie unter Lesemotivation.

Der Schwerpunkt literarische Bildung erkennt literarisches Lernen als facettenreichen Prozess an, der auch immer sprachliches, kulturelles, soziales und personelles Lernen bedeutet. Wie Sie Literatur medial vielfältig und zielgruppengerecht für alle Schülerinnen und Schüler vermitteln können, erfahren Sie unter literarische Bildung.