Tagung "Literatur_Lesen_Innovation"

Die PH Vorarlberg lud am Freitag, dem 11.10.2024, zur Tagung mit dem Titel „Literatur_Lesen_Innovation“ ein. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der Universität Augsburg geplant und durchgeführt. Ziel war eine Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit im Lese- und Literaturunterricht in der Primarstufe und Sekundarstufe I.

Am Vormittag fanden drei Hauptvorträge statt:

  • Dr. Daniel Scherf referierte zum Thema "literarisches Lernen unter widrigen Bedingungen". In seinem Vortrag machte er auf die Problematik aufmerksam, dass die engen Ziele des Literaturunterrichts mit der Unterrichtsrealität kollidieren, wenn Schüler:innen kaum literarische Erfahrungen mitbringen. Dafür skizzierte er zwei Lösungsvorschläge: die Ausrichtung von Literaturunterricht an der intensiven primären Begegnung mit dem literarischen Text (Rank) und das Einüben literarischer Lesestrategien (z. B. Bay et al.).
  • Dr. Annemarie Niklas hinterfragte in ihrem Vortrag "Brandneue Kinderlyrik im kompetenzorientierten Grundschulunterricht" den Nutzen bzw. (Mehr-)Wert von Poesie. Sie zeigte, dass Kompetenzorientierung fachbereichsintegrativ oder fachintegrativ gedacht werden kann und mit Lyrik breit aufzustellen ist.
  • Dr. Barbara Häckl stellte das Projekt "Der Hund als Leseanimateur" vor und präsentierte die positiven Effekte eines im Klassenverbund eingesetzten Lesehundes für die Verbesserung von Aspekten der Lesekompetenz bei den Schüler:innen. Mit ihrem Begleiter Fridolin konnte sie das Projekt nicht nur praxisnah vermitteln, sondern eine persönliche Teilhabe bewirken.

Der Nachmittag startete mit einer Präsentation von Dr. Simone Naphegyi zu den Ergebnissen aus der wissenschaftlichen Begleitung von „Lesenden Schulen“, die eine erfreuliche Verbesserung in den basalen Lesekompetenzen aufweisen. Vor allem Schüler:innen aus mehrsprachigen Familien zeigten die größten Kompetenzsteigerungen. In der ersten qualitativen Auswertung führte ein sehr breit aufgestelltes Leseförderkonzept (vielfältige Maßnahmen, regelmäßige Diagnosen, alltäglich Routinen etc.) zu den positiven Entwicklungen der Lesekompetenz.

Die Tagung nahm ihren Abschluss in den praxisorientierten Workshopangeboten, die nochmals spezifische Herangehensweisen rund um den Lese- und Literaturunterricht und die Förderung der Lesekompetenz fokussierten.